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VULKANE WELTWEIT
                    © Erich Arndt
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        ARARAT
5.137 m
Geografie: Der   Berg   Ararat    ist   ein   ruhender   Vulkan   in   Ostanatolien   nahe   der   Grenze   zu Armenien und dem Iran. Er ist mit 5.137 m der höchste Berg der Türkei.                              Unsere Aufstiegsroute: Der Aufstieg   zum   Gipfel   erfolgt   in   mehreren   Etappen.   Die   Normalroute   führt vom   Startpunkt   am   Bergfuß   zum   Green   Camp.   In   der   zweiten   Etappe   zum High Camp und im dritten Abschnitt zum Gipfel.  Unsere Abstiegsroute: Wie Aufstiegsroute.  Anstrengung: Sehr lange Bergtour (T2 – T4). Gute Kondition erforderlich. Am Gipfeltag müssen etwa 11 Gehstunden für den Auf- und Abstieg eingeplant werden.  Ausrüstung: Komplette hochgebirgstaugliche Ausrüstung. Gefahren: Bei    ungenügender   Akklimatisation    Höhenkrankheit    möglich,    Erfrierungen bei unzureichender Ausrüstung, Wetterstürze möglich.
Letzte Aktualisierung: 31.05.2020
Die   Warterei   ist   mit   dem   Weckruf,   um   1:30   Uhr,   vorbei.   Eilig   steigen Brigitte   und   ich   aus   den   Schlafsäcken   und   ziehen   uns   an.   Die   übrigen Sachen    werden    in    den    Packsäcken    verstaut.    Mir    geistert    die    Frage durch    den    Kopf:    Wird    die    Kraft    ausreichen,    um    den    gewaltigen 5.137 m   hohen   Vulkanberg   zu   bezwingen?   Das   Thermometer   zeigt   -5 °C.    Die    Gruppe    startet    früh,    denn    nach    dem    Aufstieg    soll    es    am Nachmittag   noch   bis   zum   Green   Camp “   gehen.   Ein   weiterer   Grund für   die   frühe   Stunde   sind   der   Nebel   und   die   Sturmwolken,   die   fast täglich   und   manchmal   schon   am Vormittag,   den   Gipfel   umhüllen.   Nach einem   kleinen   Imbiss   - Tee,   Fladenbrot,   Nutella   -   startet   die   Gruppe   um 2:30   Uhr   in   die   kalte   Nacht.   Toni   ist   nicht   mit   dabei,   denn   bei   ihm zeigten       sich       Symptome       der       Bergkrankheit:       Kopfschmerz, Magenbeschwerden. Im   Gänsemarsch   geht   es   den   Berg   hinauf,   Stirnlampen   reihen   sich   zu einer   Lichterkette.   An   einigen   Stellen   ist   Vorsicht   geboten,   denn   unter dem   frischen   Schnee   befindet   sich   Eis.   Eine   schweigende   Prozession zieht   durch   die   biblische   Dunkelheit.   Im   Tal   funkeln   die   Straßenlichten von    Dogubayazit,    am    Himmel    leuchten    die    Sterne.    Große    bizarre Lavasteine    säumen    den    Anstieg.    Nach    zwei    Aufstiegsstunden    sind 4.300 m   Höhe   erreicht.   Brigitte   kann   dem   Tempo   der   Gruppe   nicht mehr   folgen,   die   dünne   Luft   macht   ihr   zu   schaffen.   Wir   bleiben   mit dem   Bergführer   David   zurück.   Brigitte   entscheidet   sich,   abzusteigen. David   geht   mit   ihr   zum   Camp   zurück.   Ich   stapfe   der   Gruppe   hinterher. Gegen    4:00    Uhr    unterbricht    der    Ararat    selbst    die    Monotonie    des nächtlichen   Marsches.   Sein   grauer   Schatten   breitet   sich   über   die   Ebene aus.   Der   erwachende   Tag   verdrängt   die   Dunkelheit.   Mein   Blick   durch die   Skibrille   gleitet   über   eine   weiße   Schneelandschaft:   Wo   ragt   ein Stück   Holz   aus   dem   Eis?   Es   könnte   eine   Planke   der Arche   Noahs   sein! Nichts   ist   zu   sehen,   von   dem   Kasten   keine   Spur.   Nur   weit   oben   sehe ich     kleine     dunkle     Punkte,     die     fast     auf     dem     Gipfel     sind.     Mit zunehmender    Höhe    geht    der    Wind    in    einen    Sturm    über.   Auf    etwa 5.000 m   Höhe   bläst   er   mir   gnadenlos   von   vorn   ins   Gesicht.   Der   Weg zum    Gipfel    ist    durch    Stangen    gekennzeichnet.    Nach    einer    relativ flachen   Passage   geht   es   dem   Gipfelaufbau   entgegen.   Die   Lunge   saugt
kalte   Luft   ein.   Fünf   Schritte   –   Pause.   Als   Aufstiegsregel   gilt:   Jeder muss   seinen   Laufrhythmus   gehen,   keinesfalls   sollte   man   sich   einem fremden     Gehtempo     anpassen.     Wer     am     Berg     nicht     für     sich entscheidet,   wird   den   Gipfel   nicht   erreichen.   Das   ist   keine   Frage   der Disziplin, sondern des Selbstbewusstseins. Die    ersten    Schnellläufer    kommen    mir    vom    Gipfel    entgegen.    Ein kurzer   Gruß   im   Vorbeilaufen   und   wenig   später   habe   ich   es   auch geschafft.   Nach   5:30   Aufstiegsstunden   stehe   ich   auf   dem   biblischen Berg in 5.137 m Höhe – der Ararat ist bezwungen. Vom    eisigen    Wind    umpeitscht    inhaliere    ich    die    Leichtigkeit    des Seins.   Kemal,   der   auf   mich   gewartet   hat,   nimmt   Fotos   auf.   Der   Blick über    die    anatolische    Hochebene,    zum    kleinen    Ararat    und    den benachbarten   Ländern   Iran   und Armenien   muss   kurz   ausfallen,   Wind und   gefühlte   Kälte   von   -20   °C   lassen   keinen   langen   Aufenthalt   zu. Mit   Glückshormonen   im   Körper   geht   es   retour.   Der   Rückweg   erfolgt auf   gleicher   Route.   Leider   verläuft   der   Abstieg   nicht   ohne   Schaden und   Verlust.   Ich   stürze   drei   Mal,   verliere   eine   Thermosflasche,   ein Wanderstock   wird   verbogen   und   der   linke   große   Zeh   gequetscht, sodass der Nagel blau wird (und später ab geht). Um   11:00   Uhr,   nach   drei   Abstiegsstunden,   ist   das   Hochlager   wieder erreicht.   Brigitte   erwartet   mich   schon.   Nach   einer   Tasse   heißem   Tee und   einem   Imbiss   geht   es   zusammen   weitere   2   Stunden   bergab   bis zum   Green   Camp “.   Vom Aufbruch   bis   zur Ankunft   sind   inzwischen 11    Stunden    vergangen.    Mehr    als    3.000    Höhenmeter,    auf    und    ab, stecken   in   den   Beinen.   Entspannt   sitzen   die   Bergsteiger   im   Kreis   vor dem   Küchenzelt   und   plaudern.   Lager-Flair   am   Ararat:   schweifende Gedanken,   3.200 m   hoch   über   dem   grauen Alltag,   Sonnenuntergang, dampfende   Suppenschüssel.   Es   ist   bemerkenswert,   wie   schnell   sich der   Mensch   an   eine   neue   Situation   anpassen   kann.   Zelten   ist   eine gute    Lebenserfahrung.    Man    ist    den    Elementen    ausgeliefert,    lernt pragmatisch       zu       denken       und       arrangiert       sich       mit       den Zeltlagergenossen.   Nach   dem   Höhenflug   und   Abendessen   sinke   ich erschöpft und glücklich in einen Tiefschlaf.
Im Reisetagebuch geblättert (Montag, 25.07.2011)                                                                                               Aufstieg zum Landeplatz der Arche Noah
Blick auf den Ararat - wir sind bereit! Auf dem Gipfel herrschen gefühlte - 20°C
1. Etappe
Die 1. Etappe führt von der Kurdensiedlung Elikoy zum Green Camp Start im Hotel NUH (Noah) in Dogubeyazit Die "Transporter" werden beladen Aufbruch zum Camp I Die Route führt an den Unterkünften von kurdischen Nomaden vorbei Der Tümpel versorgt Menschen und Tiere Die Lastenträger sind schneller als unsere Truppe Ich dachte die mitgeführte Ziege wäre ein Maskottchen... Nach der Ankunft im Green Camp schlägt plötzlich das Wetter um Blick in die Ostanatolische Tiefebene Die Gewitterfront ist vorüber Die Stimmung unserer Begleiter ist gut Ich halte mich lieber an diese Kost Zum Abend wird die frisch geschlachtete Ziege gegrillt Das Green Camp ist nun ein White Camp
2. Etappe
Die 2. Etappe führt vom Green Camp zum High Camp Das Tagesziel liegt 970 m höher Das Gepäck tragen die Pferde hoch, dann geht es für sie hinab Rast auf dem Weg zum Hochlager Toni und Erich sind guter Dinge Unser Zeltplatz auf 4.170 m Höhe Der Schlafplatz ist in wenigen Minuten hergerichtet Das Zelt steht und es beginnt zu schneien Der Aschekegel des Kleinen Ararat in der Abendsonne
3. Etappe
Die 3. Etappe führt vom Hochlager zum Gipfel und danach hinab zum Green Camp In der Dunkelheit geht es durch knöcheltiefen Neuschnee Der eisige Wind ist ein ständiger Begleiter zum Gipfel Der Gipfelblick zum Iran und nach Armenien fällt wegen Sturm und Kälte kurz aus Mountain Hiker Chimborazo Chimborazo Stromboli Stromboli Vesuv Vesuv Vulcano Vulcano Blick zum Kleinen Ararat Piton de la Fournaise Piton de la Fournaise Mauna Kea Mauna Kea Mauna Loa Mauna Loa