VULKANE WELTWEIT
© Erich Arndt
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Vulkane weltweit
VESUV
1.281m
Geografie:
Der
Vesuv
(italienisch)
Vesuvio
,
lateinisch
Vesuvius
)
ist
ein
aktiver
Vulkan
auf
dem
europäischen
Festland.
Er
liegt
am
Golf
von
Neapel
in
der
italienischen
Region
Kampanien,
neun
Kilometer
von
der
Stadt
Neapel
entfernt.
Unsere Aufstiegsroute:
Vom
Parkplatz,
der
etwa
auf
einer
Höhe
von
900
m
liegt,
geht
es
mit
den
Shuttlebus
noch
100
Höhenmeter
empor.
Dort
beginnt
der
Aufstieg
auf
gut
ausgebauten Wegen.
Unsere Abstiegsroute:
Wie Aufstieg.
Anstrengung:
Leichte Wanderung.
Ausrüstung:
Trittsichere Schuhe und Sonnenschutz sind sehr dienlich.
Gefahren:
Keine.
In antiken Pompeji unterwegs
Letzte Aktualisierung: 28.09.2020
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 08.09.2020)
Durch das Schicksal verbunden: Pompeji und Vesuv
Aufstieg auf den Vesuv
Am
heutigen
Tag
stehen
die
ersten
Highlights
der
Vulkantour
durch
Italien
auf
dem
Programm:
Der
Besuch
von
Pompeji
und
die
Besteigung des Vesuvs.
Im
Hotel
del
Sole
in
Portici
verbrachten
Brigitte
und
ich
eine
tropische
Nacht,
denn
die
Temperaturen
sanken
nicht
unter
22°C.
Gegen
7:00
Uhr
ist
Frühstückszeit.
Das
Büfett
ist
spärlich
bestückt.
Diese
einfache
morgendliche
Mahlzeit
trägt
die
Umschreibung
kontinentales
Frühstück.
Um
8:45
Uhr
steht
Stefano
mit
seinem
Auto
vor
dem
Hotel,
um
uns
zum
Eingang
des
Archäologischen
Parks,
Porta
Marina,
zu
bringen.
Dort
übernimmt
Fabio
für
den
zweistündigen
Besuch
der
antiken
Stadt
die
Führung.
Die
Tickets
hatten
wir
uns
schon
zuvor
(etwas
umständlich)
über
das
Internet
besorgt.
Der
Streifzug
durch
die
Vergangenheit
in
der
bedeutendsten
Ruinenstadt
der
Antike
beginnt
kurz
nach
der
Öffnung
der
Pforte,
um
9:00
Uhr.
Fabio
spricht
deutsch
und
erklärt
die
Details
auf
dem
zweistündigen Rundgang.
Im
Jahr
79
nach
Christus,
also
vor
1.941
Jahren,
brach
der
Vesuv
aus
und
begrub
dabei
die
etwa
20.000
Einwohner
der
Stadt
Pompeji
unter
sich. Mehr
als
18
Stunden
lang
dauerte
der
Ausbruch,
der
sich
schon
durch
Erdbeben
und
Absackungen
im
Gestein
langfristig
abgezeichnet
hatte. Doch
den
Menschen
in
Pompeji
sagten
diese
Signale
nichts
und
so
kam
es,
dass
die
meisten
von
ihnen
in
den
ersten
Stunden
nach
dem
Ausbruch
durch
Gesteinsbrocken
oder
heiße
Asche den
Tod
fanden. Wer
dann
noch
immer
in
dieser
Hölle
ausharrte,
wurde
spätestens
von
den
pyroklastischen,
ca.
800
Grad
Celsius
heißen
Strömen
getötet,
die
sich
einige
Stunden
später
vom
Vesuv
herab
ergossen
und
die
Stadt
unter
einer
5
Meter
mächtigen
Schicht
aus
Aschen,
Bims
und
pyroklastischen
Gesteinen
begruben.
Der Vesuv eruptierte 4 Tage lang.
Heute,
knapp
2000
Jahre
später,
kann
man
in
den
freigelegten
und
gut
erhaltenen
Ruinen
dieser
einstigen
Stadt
umherschreiten,
wohlwissend,
dass
man
hier
eigentlich
auf
einem
riesigen
Katastrophen-Friedhof
umherläuft.
Straßen,
Häuser
und
öffentliche
Einrichtungen
sind
teilweise
so
gut
erhalten,
dass
man
eigentlich
noch
intakte
Läden
und
ein
Stadtleben
vermuten
würde
–
wüsste
man nicht um die Historie dieses Ortes.
Pompeji
ist,
gemäß
der
ursprünglichen
Aufteilung,
in
Stadtteile
untergliedert. Man
findet
sich
somit
gut
zurecht.
Vom
Eingangsbereich
Porta
Marina
aus
führt
uns
Fabio
zuerst
in
den
Stadtteil
8
und
dann
nach
und
nach
durch
die
anderen
Bezirke
bis
zum
Ausgang
aus
Pompeji
im
Südosten.
Bemerkenswert
ist,
dass
wir
im
Gelände
teilweise
alleine
sind.
Der
Grund:
In
Corona-Zeiten
ist der Touristenstrom in Zeit und Anzahl stark limitiert.
Auf
dem
Weg
gibt
es
viel
zu
sehen
und
zu
erfahren.
Erwähnt
seien
das
Forum
inmitten
der
Altstadt,
die
Anlagen
für
die
Gladiatoren,
aber
auch
viele
Wohnbereiche.
Es
gab
einfache
Behausungen
und
Prunkgebäude
mit
Gärten.
Arm
und
Reich
lebten
in
dieser
antiken
Stadt.
Die
Römer
hatten
schon
vor
2000
Jahren
Badeanlagen
inkl.
Fußbodenheizung
errichtet,
heute
würden
wir
Hallenbäder
dazu
sagen.
In
unmittelbarer
Nachbarschaft
des
Bades
befindet
sich
das
Lupanar,
ein
Bordell
–
nicht
ohne
Grund
das
älteste
Gewerbe
der
Welt!
Da
dieses
antike
Freudenhaus
nur
eine
Pforte
hat,
wurde
es
wegen
zu
engem
Besucherverkehr
in
der
Pandemiezeit
geschlossen.
Die erotischen Wandmalereinen bleiben uns somit verborgen.
Die
freigelegten
Straßen
zeigen
recht
deutlich,
wie
man
zur
damaligen
Zeit
unterwegs
war
–
mit
Pferdewagen.
Es
gibt
zwar
überall
Fußwege,
doch
die
oftmals
großen
Steinblöcke
sind
keine
Flaniermeile.
Zur
Erfrischung
tragen
zahlreiche
Brunnen
bei,
die
in
der
Stadt
verteilt
sind.
Da
der
Tod
wie
das
Leben
zum
Dasein
gehört,
soll
er
nicht
tabuisiert
werden.
In
Pompeji
gibt
es
einen
lockeren
Umgang
mit
den
Menschen,
die
bei
dem
verheerenden
Vulkanausbruch
im
Jahr
79
nach
Christus
ihr
Leben lassen
mussten.
Da
sind
diverse
Schaukästen
aufgestellt,
in
denen
die
Toten
ausgestellt
werden,
manchmal
direkt
neben
Amphoren
oder
zerbrochenen
Alltagsgegenständen. Vor
dem
südöstlichen
Eingang
zur
Ruinenstadt,
unweit
des
großen
Amphitheaters,
befindet
sich
eine
Art
Totenhalle.
Die
Toten
werden
dort
in
den
Situationen
gezeigt,
in
denen
sie
gestorben
sind.
Der
zweistündige
Rundgang
endete
an
der
Porta
Nocera.
Nach
einer
erfrischenden
Erholung
im
Hotel
steuern
wir
mit
eigenem
Auto
den
Vesuv
an.
Die
22
km
lange
Fahrt
dauert
von
Pompeji
aus
etwa
25
Minuten.
Auch
hier
wurde
das
Ticket
per
Internet
von
daheim
aus
besorgt,
denn
in
Corona-Zeit
ist
vor
Ort
vieles
nicht
mehr
möglich
wie
in
normalen
Zeiten.
Beim
Ort
Ercolano
lotst
uns
das
Navi
über
eine
schmale,
steil
ansteigende
Straße
zur
Via
Vesuvio.
Auf
kleinen
braunen
Schildern
ist
der
Weg
zum
Vesuv-Nationalpark
ausgeschildert.
Ich
fahre
über
eine
kurvenreiche
Straße
an
einigen
Häusern
und
kleinen
Restaurants
vorbei.
Am
Straßenrand
tauchen
erste
Lavabrocken
auf.
Nach
der
Fahrt
auf
der
Via
Vesuvio
erreichen
Brigitte
und
ich
die
untere
Parkzone.
Wir
reihen
uns
in
die
dort
abgestellten
Autos
ein.
Eine
Parkgebühr
wird
nicht
erhoben.
Auf
Grund
der
Hitze
entscheiden
wir
von
dort
mit
einem
Shuttle-Bus
(2
€
p.
P.
für
Auf-
und
Abfahrt)
hinauf
zum
Haltepunkt
der
Parkverwaltung
zu
fahren.
Direkt
neben
dem
Kassenhäuschen
(
Rifugio
Imbò
),
das
auf
einer
Höhe
von
ca.
1.000
m
liegt,
wird
ausgestiegen.
Wie
in
Pompeji
kann
auch
hier
von
Massentourismus
keine
Rede
sein.
Die
Anzahl
der
Besucher ist sehr übersichtlich.
Am
Parkeintritt
werden
die
Tickets
gescannt
und
Fieber
gemessen,
dann
beginnt
die
Wanderung.
Zunächst
führt
der
Pfad
durch
karges
Gestrüpp
und
dann
über
Lava-Sand
und
Schotter
ca.
280
Höhenmeter
den
Hang
hinauf
zum
Kraterrand.
Der
Aufstieg
ist
easy
und
erfordert
auf
den
etwa
1
km
langen
Weg
keine
besondere
Kondition.
Um
15:00
Uhr,
nach
20
Minuten
Aufstieg,
ist
es
geschafft,
wir
stehen
auf
dem
letzten
aktiven
Vulkan
auf
dem
europäischen
Festland.
Der
1.281
m
hohe
Vesuv
ist
einer
der
bekanntesten
Vulkane
der
Welt,
dessen
trauriger
Ruhm
auf
seine
Eruption
im
Jahre
79
n.
Chr.
zurückzuführen
ist,
bei
der
neben
Pompeji
auch
die
römischen
Städte
Herculaneum
und
Stabiae
zerstört
wurden.
Zugleich
zählt
der
Vesuv
zu
den
gefährlichsten
Feuerbergen
der
Welt.
Für
ihn
sind
lange
Ruhephasen
typisch,
um
dann
in
einer
gewaltigen
Eruption
zu
explodieren.
Der
letzte
Ausbruch
fand
im
Jahr
1944
statt.
Umso
erstaunlicher
ist
es,
dass
der
Vulkan
bis
an
seiner
Flanke
dicht
besiedelt
ist.
Die
Millionen-
Metropole
Neapel
liegt
nur
wenige
Kilometer
nordwestlich
des
Vesuvs
und
ein
dichtes
Städtegemisch
zieht
sich
die
Küste
entlang.
Insgesamt
leben
ca.
3
Millionen
Menschen
unter
der
Fuchtel
des
Feuerberges.
Im
Falle eines erneuten, großen Ausbruches wäre die Katastrophe perfekt.
Vom
Kraterrand
aus
gleitet
der
Blick
auf
die
3,2
Millionen
Einwohner
zählende
Metropolitan-Stadt
Neapel,
auf
den
Golf
und
die
Inseln
Capri
und
Ischia
hinunter
–
ein
schöner
Fernblick.
Brigitte
und
ich
genießen
den
Panoramablick
und
schnuppern
die
erste
Vulkanluft
in
Italien.
Ebenso
eröffnen
sich
Einblicke
in
den
gewaltigen
300
m
tiefen
Schlund
des
Vulkans.
Während
der
halben
Umrundung
des
Kraters,
der
etwa
einen
Durchmesser
von
500
m
hat,
ergeben
sich
für
die
Fotolinse
ständig
neue
Perspektiven.
Was
hier
absolut
nicht
hingehört
sind
jedoch
die
Souvenirbuden,
an
denen
sogar
Wein
verkauft
wird.
Den
braucht
man
in
Italien
scheinbar
überall!
Der
Lacryma
Christi
(Tränen
Christi)
ist
wohl
der
bekannteste
Vesuv-Wein,
der
hier
angeboten
wird.
Einer
Sage
nach
soll
Luzifer
nach
der
Vertreibung
aus
dem
Paradies
ein
Stück
aus
dem
Garten
Eden
mitgenommen
haben,
um
damit
den
Golf
von
Neapel
zu
formen.
Um
das
Leid
und
die
Schmerzen
die
er
damit
Jesus
zugeführt
hat
kümmerte
er
sich
nicht.
Die
Tränen
von
Jesus
sollen
auf
die
Erde
des
Vesuvs
gefallen
sein
und
genau dort wuchsen die heiligen Weinreben.
Nach
der
Umrundung
ist
alles
Wichtige
in
Augenschein
genommen,
der
Abstieg
und
die
Rückfahrt
folgt
auf
gleichem
Wege.
Zum
Tagesabschluss
lassen
wir
die
vielen
Eindrücke
sowie
die
Körper
im
Hotelbett
sacken
und
genießen
eine
Flasche
italienischen
Wein,
der
nicht von der Souvenirbude des Vesuvs stammt.